Meinungen

Auszüge aus Texten über die Bilder von Bodo Meier

Dr. Karl Berrens
Anblick (Österreich) 2/83

Bodo Meier – Kunsterzieher und Tiermaler … Neben Raubkatzen sind es heute eigentlich alle Tiere, die ihn zu Malen anregen; besonders Wölfe und Füchse, aber auch der Bussard, dessen klagender Ruf er hinter seinem Haus über den Wiesen hört. Bisweilen liegt er mit seinem Skizzenblock im Grase, um „die kleine Welt am Wegesrand“ festzuhalten, die Schmetterlinge, Frösche und Eidechsen.

Wolfram Martin
Wild und Hund 21/89

Allerlei am Weg ich fand… Bodo Meier, 1949 in Siegen geboren, studierte Pädagogik und Kunstpädagokik, währenddessen er auch erstmals mit Willi Schütz, dem Meister der Rohrfedertechnik, zusammentraf, der sein Talent erkannte und ihn – besonders in der Aquarelltechnik – förderte.

Es spricht für Meier, dass er viel von Schütz gelernt, jedoch nie versucht hat, sich anzulehnen. In Meiers Arbeiten ist Schütz nicht mehr zu erkennen.
Es folgte ein Studienaufenthalt in Nordamerika, und seit 1978 ist er Lehrer in Siegen und Dozent an der VHS für Maltechniken. War es früher schon der Besuch im Tiergarten, der den jungen Meier zu „Begegnungsbildern“ animierte (ganz hervorragende Raubkatzen-Werke in Aquarell und Öl sind Produkte dieser faszinierenden Begegnungen), so zieht es ihn heute in die Wildbahnen einer Waldjagd, eines Naturgartens, eines Feldreviers oder gar in die Berge, um Studien treiben zu können für weitere Tierbegegnungen, denn nicht Portraits und Stilleben sind sein Metier, sondern eher Zustandsbeschreibungen in Fragmenten aus Farbe und Wasser, die ineinander laufen und ein Bild von spätimpressionistischer Gelöstheit ergeben. ….

Das worauf es ankommt. ist subtil, liebevoll herausgearbeitet – das Gesicht des Fuchses, der Igel im Laub, das Haupt des Bockes, das Gefieder des Spechtes und der Ausdruck des Hirsches. Alle seine Bilder sind voller Spannung, ohne unruhig zu wirken, heiter im Kolorit, ohne bunt zu sein, und strahlen einen besonderen Charme aus, dem man sich nur schwer entziehen kann. ….

Wolfram Martin
Pirsch 6/93

Wenn Jagdkunst zu eng wird…. Die Faszination in seinen Aquarellen kann man nur ergründen, wenn man das Unverwechselbare versucht herauszufinden. Meier nähert sich dem Tier zuerst als Beobachter, wissend und in Kenntnis (als Biologielehrer) um Verhaltensweisen und -formen der Tiere als Vorstufe zur künstlerischen Umsetzung. Hier ist er ganz Naturalist. Er weiß, dass Natur an sich schön ist: der Flügel des Schmetterlings, der Balg des Fuchses … . Lediglich Betonung und schwache Unterdrückung von Farbe und Form, nie aber Verfremdung oder Abstraktion lässt er gelten.
Er lebt Emotionen aus Farbe, Form und Ausdruck. Seine Tiere haben immer einen starken Gesichtsausdruck, der aber nie menschlich ist. Auch verspürt man Rhythmus und Atmosphäre, nie aber hat man Standortprobleme, hier Mensch, dort Tier. Dafür kommt manchmal ein gewisses Vertrautsein auf, jetzt, ganz ohne Sentimentalität, weiß ich, was es heißt, Fuchs, Wolf, Rebhuhn oder Reh zu sein.
Ein Großteil der Spannung in Meiers Bildern rührt auch aus dem Gegensatz zwischen Ruhe und Anspannung, aber auch aus Ruhe und Bewegung: Ricke und Bock in der Deckung, sicher, doch aufmerksam; Elche, ruhig und träge, doch immer sichernd; Kaffernbüffel, die den Betrachter drohend anstarren, auffliegende Reiher verstärken die Spannung noch … .
Der Künstler weiß aber auch um die Einmaligkeit der Tiere und um die Verletzbarkeit des Natürlichen. … Jedes Tier ist gleichzeitig Jäger und Gejagter, jeder Lebensraum ein kleines anfälliges Paradies. Meier als Teil der Natur nimmt nie Partei für Jäger und Gejagten. … Sie sind und bleiben aber immer auch ein Teil des Lebensraumes, was er häufig dadurch verstärkt, dass die Farben im Umfeld wieder auftauchen. …

Klaus Borgsmüller
Unsere Jagd 2001

Bodo Meier – Ein Meister des Aquarells… B.M. ist ein Meister des Aquarells. Er versteht es, seinen Aquarellen eine außergewöhnliche Dynamik zu verleihen, die sich vor allem in den Gesichtern seiner Tiere wiederspiegelt.
Als ich ihn einmal besuchte, stand auf seiner Staffelei ein Ölbild: Afrikanische Büffel. Eine überaus eindrucksvolle Arbeit. Man erkennt die Kraft des Büffels, ihre Gereiztheit. Doch Meier hat es verstanden, mit zwei geschickt platzierten Madenhackern, wovon einer auf dem Helm des Büffels sitzt, und einigen Kuhreihern dem Bild nicht nur die Strenge zu nehmen, sondern sogar noch eine spielerische Note zu verleihen.
Gerade diese spielerische Note empfinde ich bei fast allen Bildern B.Ms.
Seine Tiere wirken stets lebendig, keine statisch auf ein Blatt produzierten Abbilder. Sie erscheinen entweder kraftvoll dynamisch wie die eben beschriebenen Büffel, aber auch mal verträumt, wie der Dachs im Farn, für mich eines der besten Aquarelle Meiers.
Man spürt förmlich den seidenweichen Fuchsbalg, die Stimmung eines Schnepfenstrichabends, die Urigkeit eines Brunftmorgens, man hört den Hahn krähen, der sich in wilder Farbenpracht aufplustert, scheint die Sommerluft zu schmecken, oder wenn ein Schmetterling sich auf einer Blume niedergelassen hat. …

Klaus Borgsmüller
Der Anblick (Österreich) 7/97

Bodo Meier …. Tiermaler und Pädagoge….Willi Schütz, Bodo Meiers Mentor und Lehrer seit dem Gymnasium, zeigte bei einer Ausstellung einmal auf eines von Meiers Büffelbildern und bemerkte kritisch: „Diese Büffel stinken nicht“ womit er meinte, dass dem Bild der afrikanische Charakter fehle. Meier warf das Bild in den Papierkorb, denn er wusste, dass Willi Schütz, der Meiers Künstlerleben stark beeinflusst hat, recht hatte.

Wolfram Martin
Wild und Hund 18/1999

Der Maler Bodo Meier – Meister des Aquarells…Er ist ein Könner im Umgang mit Pinsel und Wasserfarben, Bodo Meier. Mehr noch, er ist fasziniert von dieser Art zu malen, er liebt das Aquarell, weil gerade die zarten, duftigen, durchsichtigen und dennoch manchmal kräftigen Farben es ihm ermöglichen, die Natur, die Tiere in all ihrer Verletzbarkeit darzustellen. Gerade das Aquarell, so wie Meier es beherrscht, erlaubt feinsten, ja allerfeinsten Strich und großflächigen Farb- und Wassereinsatz. Subtile Details „ringen“ mit großzügig angelegten Farbfragmenten und -formen um ein spannungsgeladenes, häufig farbenfrohes, heiteres und lichtes Naturbild. B.M. geht zwar mit Jägern ins Revier auf Ansitz und Drückjagd und malt auch für Jäger, doch nicht mit den Augen eines Jägers. So schauen die Tiere den Menschen an, sie laufen, ziehen, trollen und flüchten auf ihn zu, selten von ihm fort, der Betrachter scheint ,mittendrin zu sein.
Die Motivvielfalt ist groß und reicht über das typisch Jagdliche hinaus, wie Meier sich selbst auch nicht als klassischen Jagdmaler einstuft. Pferde, Haustiere, Großkatzen im Zoo, afrikanisches Wild, aber auch Schmetterlinge, Kleinvögel, Blumen und Gräser gehören mit zu seinen bevorzugten Motiven, die er auch für Illustrationen von Büchern und Zeitschriften einsetzt. …
Sowohl als Dozent für Maltechniken als auch als Mallehrer anlässlich von Urlaubsseminaren, stellt er sein Können und Talent nicht nur jungen Malwilligen zur Verfügung. Seit 1978 hatte er diverse Einzelausstellungen im In- und Ausland, die ihm eine zunehmende Beliebtheit seiner Werke einbrachte. Höhepunkt war dabei die überaus erfolgreiche Ausstellung „Wildleben in Afrika“ 1996 in Siegen, deren Bilder in 14 Tagen ausverkauft waren. …
Ebenfalls 1996 erschien sein erstes Buch bei Ravensburger „Tiere in Aquarell“, in dem er die Kunst des Malens von Tieren in der Aquarelltechnik darlegt und sich als „Aquarellist“ mit hervorragender Beobachtungsgabe, hohem technischen Können und kraftvoller künstlerischer Eingabe einem breiten Publikum offenbart. Spätestens seit Herausgabe dieses farbenfrohen Kleinods – inzwischen von Künstlern, Hobbymalern und Kunstsammlern gleichermaßen begehrt – ist er auch bei Buchverlagen und Jagdzeitschriften ein gefragter Bildautor. …

Wilhelm Wellner
Wellner’s Galerie der Jagdkunst

Eine der Stärken von B.M. ist das Erfassen von Momenten voller Dramatik und Aktion

…. Durch zahlreiche Ausstellungen und Illustrationen in Büchern und Zeitschriften sowie Kalender hat B.M. auf sich aufmerksam gemacht. Studienreisen führen ihn durch Europa sowie nach Nordamerika und Afrika. Seine Begeisterung für den „Schwarzen Kontinent“ mit seiner Vielfalt an Fauna, Flora und Landschaften dokumentiert sich in zahlreichen seiner Arbeiten. Hier lebt er Emotionen aus, erzeugt Spannung und Atmosphäre. Seine Tiere haben immer einen starken „Gesichtsausdruck“, hier ist er ganz Naturalist, das ist die Faszination, die mit unvergleichlicher Handschrift und Komposition aus seinen Bildern spricht.

Mary Nelson, editor of Wildlife Art Magazine

WAM May/June 2003

Blurring the line…The artist believes his true calling is that of a watercolorist. His choice of medium, he explains, is one that “came up to me like something I couldn’t get rid of, and found  it was to be my technique.”  He enjoys the fact that watercolor permits him “to use that you generally can’t use if you work in a more realistic style,” and allows him to “exaggerate his impression of things.

As is the case for many wildlife artists, Meier’s first journey to Africa triggered a yearning to return, as often as time and funds allow, to paint animals. …

Dr. Rolf D. Baldus

Präsident der CIC Kommission Tropisches Wild

Vorwort im Kalender Wildleben 2007

Vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen, für Bodo eine Safari fern der ausgetretenen Pfade in Afrikas größtem und ältestem Naturschutzgebiet, dem Selous Wildreservat im südlichen Tansania, in dem ich damals arbeitete, vorzubereiten. Eine Freundschaft, viele Aquarelle, Buchillustrationen und mehrere Jahreskalender sind das Ergebnis dieser Expedition in die Wildnis. Der „Bodo Meier Kalender“ ist inzwischen zu einem festen Begriff geworden, nicht zuletzt auch mit Hilfe des Verlegers E. Weidenbach, der das Projekt jedes Jahr realisiert. Mit Erträgen aus den Kalendern wurden Dorfwildhüter am Rande des Selous unterstützt. Bodo Meier fängt nicht nur die Schönheit und Ästhetik des Wildes mit seiner Kunst ein, sondern ist sich auch der Gefährdung und Zerbrechlichkeit der Ökosysteme bewusst. Als Künstler leistet er einen Beitrag zu ihrer Bewahrung.